Über uns Hunde Ausbildung Gesundheit Infos Links Fotos News ThM e.V.

Retriever Championship 2003

Retriever Championship 2003 auf Sandringham

Auch in diesem Jahr (25.11. - 27.11.2003) bildete die Meisterschaft der Retriever „THE RETRIEVER CHAMPIONSHIP“ den krönenden Abschluss der englischen Field Trial Saison. Für diese Prüfung hatte die Queen eigens das Gelände rund um ihren Landsitz auf Sandringham zur Verfügung gestellt.
Alle teilnehmenden Gespanne mussten sich zuvor in Field Trials bei einem der insgesamt 76 anerkannten Vereine in Großbritannien qualifiziert haben und dabei entweder als Sieger daraus hervorgegangen sein oder drei mal zweite Plätze belegt haben.
Als Richter waren Mr. Derrick Capel, Mr. David Garbutt, Mr. Kevin Doughty und Mr. Greig Paterson eingeladen.
Insgesamt nahmen 44 Hunde teil, wobei die größte Gruppe die Labrador Retriever (44) bildeten, gefolgt von 3 Golden und einem Flat-Coated Retriever (der erste F.T.CH. seit 26 Jahren in England). Unter den Hundeführern befand sich zahlreiche Prominenz, wie z.B. John Halstead Junior und Senior, Sandra Halstead, Tom Smith, Alan Roundtree, Billy Steel, Tess Lawrence und Bill Meldrum.

Die vielfältigen und großzügigen Geländebedingungen erwiesen sich für die zu prüfenden Hundegespanne als ideal. Ebenso konnten die aus vielen Ländern angereisten Zuschauer (ca. 300) das Ereignis bis auf wenige Ausnahmen genau beobachten und mitverfolgen.

 

Am ersten der drei Jagdtage mussten die Hunde bei zunächst trockenem, wenn auch windigem Wetter, in Zuckerrüben arbeiten. Obwohl das Wetter sich während des Nachmittags zunehmend verschlechterte, blieb die Sicht auf das Geschehen weiterhin gut.
Der zweite Tag fand in wechselndem Gelände (z.B. Wald mit dichter Deckung) statt, bei zum Teil dichten Regen. Das bedeutete für die Zuschauer, dass die Hunde mitunter nicht mehr zu sehen waren, aber durch die Nummernträger waren sie bestens informiert, welcher Hund in diesem Moment arbeitete. Im Laufe des Tages besserte sich das Wetter und auch die Arbeit der Hunde ließ sich in offenem Gelände wieder besser beobachten.
Strahlender Sonnenschein und erfrischende Temperaturen (Bodenfrost!) schafften die besten Voraussetzungen für den dritten und letzten Tag.
Während der drei Tage wurden Fasane, Rebhühner, Schnepfen und Hasen geschossen. Auffallend war, dass sich einige Retriever beim Tragen der Hasen relativ schwer taten. Sie mussten auf dem Rückweg häufig den Griff korrigieren, was aber nicht negativ bewertet wurde.

Alle Hunde entsprachen dem „Arbeitslinientyp“, waren hoch und kräftig gebaut, sehr muskulös und besaßen eine gute Unterwolle. Das Arbeitstempo war zügig und präzise, aber nicht rasend schnell. Auch waren sie durch die große Anzahl von Menschen nicht beeindruckt. Sie ließen sich fast ausnahmslos gut lenken und es war eine Freude dabei zuzuschauen, wie sie auf Befehl in einem eng umrissenen Gebiet suchten. Die Entfernung betrug in den meisten Fällen weniger als 100 Meter, aber die Schwierigkeit lag unter anderem darin, auf dem Weg zu dem apportierenden Stück, anderes geschossenes oder gesundes Wild zu ignorieren, was aber für die Hunde kein Problem darstellte. Auffallend war, dass die Richter den Hundeführern Hilfestellung gaben, wenn der Hund außer Sicht arbeiten musste.

 

Alle Hunde die am ersten Tag bestanden hatten, erhielten drei Retrieves, wobei die anderen Hunde durch Apportieren eines nicht gewünschten Stückes, durch „first dog down“, „eye wipe“, oder Einspringen ausschieden. Nach insgesamt fünf Retrieves erfolgte dann das Stechen, wobei einige Hunde trotz bestandener Retrieves während der zwei ersten Tage, nicht ins Stechen am dritten Tag kamen, da die Qualität der Retrieves insgesamt als nicht gut genug bewertet wurde.
So waren nach dem zweiten Tag nur noch fünf Gespanne im Finale. Mr. D.S. Latham mit F.T.CH. Drakeshead Deana, Mrs. D. Harrison mit F.T.CH. Hatchfield Ash, Mr. Alan Rountree mit F.T.CH. Rozel Rocket of Tasco, Mrs. Tess Lawrence mit Willowyck Ruff und Mr. K.J. Morton mit Quaking Orchid of Marshflight.
Nach der ersten Runde am dritten Tag reduzierte sich die Zahl der Finalisten auf drei Gespanne, wobei aus der letzten Runde Mr. D.S. Latham mit F.T.CH. Drakeshead Deana als Sieger hervorging.
Diese Entscheidung war aus Zuschauersicht nicht unumstritten. Der Siegerhund hatte zwar alle Retrieves sehr gut und sauber gearbeitet, aber Mrs. Tess Lawrence konnte mit Willowyck Ruff zwei „eye-wipe“ bei ansonsten ebenfalls sehr guter Leistung verbuchen.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass diese drei Tage einen außerordentlich guten und interessanten Einblick in die jagdliche Arbeit mit Retrievern vermittelten, noch dazu in einer dafür phantastisch geeigneten Umgebung.
Jeder, der sich dafür interessiert, sollte die Gelegenheit nutzen, diese außergewöhnliche Meisterschaft zu besuchen. Sie ist immer hervorragend organisiert und bietet dem Zuschauer die Möglichkeit hautnah das Geschehen zu verfolgen. Es könnte in dieser Weise ein Vorbild für andere Länder sein.

© Thomas Willaschek

 

Weitere Fotos gibt es hier.

The CLA Game Fair 2008
Retriever Championship 2001