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Dummyarbeit in Theorie und Praxis

"Ein Hundeführer der glaubt, alles zu wissen, sollte sich besser ein anderes Hobby suchen".

Mit dieser Aussage eröffnete Tineke Antonisse-Zijda ein achtstündiges Theorie-Seminar, welches an Informationen und deren Vermittlung zu keiner Zeit Langeweile oder die Unaufmerksamkeit der Teilnehmer zugelassen hätte. Beginnend mit der Welpenprägung, dem Aufbau beim Dummytraining und dem späteren Handeln des ausgebildeten Hundes, zeigte Tineke ein Konzept auf, welches sich in erster Linie am positiven Lernerfolg orientiert.Hierbei wird nichts dem Zufall überlassen. So wird dem Hund durch erfolgreiche Aufgabenstellung seitens des HF immer wieder deutlich, wie sehr er diesem vertrauen kann, während er keinen Erfolg hat, wenn er eigene Weg geht. So lernt der Hund ohne jede negative Einwirkung sich positiv am Führer zu orientieren, die Basis für das so nötige Vertrauen. Dies setzt vielfach einen mitdenkenden Helfer voraus, der nicht nur Dummys wirft, sondern den Hund im Zweifelsfalle unterstützt und zum Erfolg führt, sodass der HF immer nur das eigentliche Kommando gibt, welches dann, einmal gegeben, ohne seine weitere Unterstützung erfolgreich ist.


 

Vertrauen wird bei Tineke ebenso logisch aufgebaut wie jede Übung. "Warum versucht man, einen Hund in möglichst kurzer Zeit zu Höchstleitungen zu bringen, wenn doch die etwas längere Ausbildung gleichzeitig längere Freude für das Gespann beinhaltet." Nach der grundsteinlegenden Welpenprägung gibt sie dem Hund die nötige Reifezeit, um sich zu entwickeln. Erst im Alter von 9-12 Monaten wird mit der eigentlichen Dummyarbeit begonnen, die Aktionskreise von anfangs 30m über drei Jahre bis auf 100m sicher aufgebaut. Das Wissen von Timing und Timeout, Gelände- und Windkenntnisse, sowie das nötige genaue Markieren seitens des HF, um die Arbeitsweise eines Hundes überhaupt erkennen zu können, sind nur einige Punkte, die für eine erfolgreiche Ausbildung zwingend notwendig sind. Gut vermittelt wurde uns dies durch Arbeitsunterlagen, Videos, Aufgabenstellungen und einer hervorragenden Tineke. Logisch.

 

Der zweite, praktische Teil fand 14 Tage später auf dem Gelände der Retrievergemeinschaft Mechtenberg statt. Sofort wurde die langjährige Erfahrung einer Ausbilderin sichtbar, als sie nach kurzer Überprüfung der Leinenführigkeit der Gespanne, die einzelnen Hunde nach Wesen und Trainingsstand beurteilte und in drei Gruppen zusammenfasste. Jetzt konnte jeder HF am eigenen Hund erkennen, wie gut er selbst war. So wurden kleinste Leinenrucke und Kommandos wie NEIN von Tineke sofort hinterfragt, unterbunden und bessere Lösungen für die vielen kleinen, eingeschliffenen Verhaltensweisen der Führer benannt. Anfangs war diese Umstellung gar nicht so einfach, doch beim weiteren Training konnte jeder erkennen, dass positives Lernen zuerst Kreativität und Phantasie voraussetzt. Und dies scheint für uns wesentlich schwieriger lernbar zu sein, als Zwang und Druck.

Die Übungen und Tipps wie z.B. Aufbau von Apporten, Grundlagen des Einweisens, Berücksichtigung des Geländes, Signalwirkung, Sehfeld des Hundes und die wichtige Berücksichtigung des Windes, rundeten diesen erfolgreichen Tag ebenso ab, wie einige Videoaufzeichnungen und eine anschließende Analyse kaum erkennbarer Arbeitsweisen.
Aufgefallen ist, dass das Wort Unterordnung an beiden Tagen nicht einmal genannt wurde. Warum auch, bei dem Konzept von Tineke ist es wohl kaum erforderlich.

© Christoph Schäpers, Teilnehmer beim Seminar am 3./4. April 2001 in Gelsenkirchen

 
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